Die Schlüsselfrage des Bauwesens: Wie Hersteller die Nachfrage nach Daten decken können
18 Februar 2022
Daten werden in der Baubranche als neues unerlässliches Werkzeug für alle Marktteilnehmer zum wichtigsten Thema. Aber was bedeutet das für die Hersteller? Lassen Sie uns die Rolle der Daten im Bauwesen genauer untersuchen und herausfinden, warum Sie ihnen höchste Priorität geben sollten.
Was versteht man unter Daten im Bauwesen?
Baudaten sind wertvolle Informationen, die Auftragnehmern dabei helfen, den Bedarf bestimmter Projekte vorherzusagen, um Risiken zu reduzieren und bessere Ergebnisse zu erzielen. Aber wie werden die Daten erzeugt und verwaltet?
Ein Bauprojekt ist mit einer riesigen Menge an Informationen verbunden. Es gibt buchstäblich tausende Einzelinformationen, die für jedes Projekt generiert werden, und die über alle Phasen des Bauprojekts hinweg gesammelt, analysiert und geteilt werden müssen.
Im Bauwesen wirken sich Daten auf alle Projektbeteiligten aus. Sie bilden nicht nur eine intelligente Grundlage für die Entscheidungsfindung, sondern legen auch die Parameter für die Art und Weise der Planung, für eine effiziente Bauweise und die Art der Wartung eines Gebäudes fest. Und dies ist nur ein kleiner Einblick in alle Vorteile.
Die zunehmende Rolle der Daten in der Baubranche
Das schiere Aufkommen an Daten und die Geschwindigkeit, mit der sie sich heute im Bauwesen verbreiten, führt dazu, dass es für das menschliche Gehirn (fast) unmöglich ist, mit all diesen Daten umzugehen. Und was noch schlimmer ist: Daten können sich im Rahmen von Big Data ganz schnell in schlechte Daten verwandeln. Die Verbreitung von Fehlinformationen, verursacht durch veraltete Daten und isolierte Systeme, ist ein Nährboden für unnötige Fehler.
Dafür zahlt man einen hohen Preis:
Laut Autodesk entstanden in der Baubranche im Jahr 2020 durch fehlerhafte Daten weltweit Kosten in Höhe von 1,57 Billionen €.
Datenmängel führten dazu, dass Bauten und Bauvermögenswerte 3,8 mal mehr Kohlenstoff erzeugen als geplant.
Wir können Kostenüberschreitungen, Produktivitätseinbußen und umweltunfreundliche Konstruktionsentscheidungen nicht mehr länger hinnehmen. Und genau aus diesem Grund wendet sich die Bauindustrie den Daten zu und setzt digitale Werkzeuge ein, um dem Ganzen einen Sinn zu geben.
Der Wunsch nach (und der Mangel an) Digitalisierung im Bauwesen
Aber das Ganze hat einen Haken: Die Baubranche war im Hinblick auf modernste Technologien schon immer ein Nachzügler. Doch die Dinge ändern sich allmählich. Laut unserer jüngsten Umfrage und des entsprechenden Berichts haben 61% der Architekten, Ingenieure, Auftragnehmer und Eigentümer/Betreiber die Erwartung, dass nach der COVID-19-Pandemie mehr digitale Tools verfügbar sein sollten. Außerdem suchen 59% von ihnen online nach Produkten, während es nur 9% auf Fachmessen tun.
Der Hunger nach Daten wird zum Teil von privaten und öffentlichen Marktteilnehmern gefördert, die nachhaltige, gesundheitsfördernde und finanziell solide Gebäude gewährleisten möchten. Dass politische Entscheidungsträger damit beginnen, BIM und Klimaschutzerklärungen zur Pflicht zu machen, spielt tatsächlich eine große Rolle für das Wohlergehen unserer Gesellschaft.
Daten spielen eine entscheidende Rolle bei der Konstruktion
Gebäude sollen einen ästhetischen Mehrwert schaffen und sich nahtlos in ihre Umgebung einfügen. Aber es geht nicht nur darum, sich schnell an den Entwurf zu machen und sogleich ein avantgardistisches Design zu skizzieren.
Jedes Gebäude muss zugleich die nationalen Bauvorschriften erfüllen, den Anforderungen des Kunden entsprechen sowie die Umweltbedingungen und Umweltschutzaspekte berücksichtigen. Deshalb wenden sich Architekten, Ingenieure und Innendesigner davon ab, nur ein „schönes Design“ zu entwerfen und gestalten vielmehr eine Gesamtlösung für eine erwartete Gebäudeleistung.
Besonders wichtig sind die Leistungswerte eines Gebäudes für Zertifizierungen. Wenn der Kunde eine bestimmte Nachhaltigkeitsbeurteilung fordert, z.B. BREEAM oder LEED, müssen die Produkte auch dementsprechend ausgewählt werden.
Die Produktinformationen müssen für die Planer leicht zugänglich sein. Diese müssen die Produktgeometrie und die Leistungsdaten dann genauestens überprüfen, um Komponenten auszuwählen, die genau den Anforderungen des betreffenden Bauprojekts entsprechen. Sie müssen den U-Wert, die Korrosionsbeständigkeit, die Belüftungsrate, die Feuerbeständigkeit und den Beitrag jedes einzelnen Bauteils zur Energieeffizienz des Gebäudes analysieren. Wenn sie nicht auf all diese Daten zugreifen können, schaffen sie möglicherweise ein Design, das die Baustelle– und somit auch das Budget des Kunden– später zusammenbrechen lässt.
Die zunehmende Rolle von BIM im datenorientierten Zeitalter
Digitalisierung und digitale Bauprozesse werden immer beliebter. Genau aus diesem Grund entwickelt sich BIM (Building Information Modeling) von einer Ausnahmeanwendung der Baubranche zu einem Branchenstandard. Erfahren Sie die wichtigsten Einzelheiten zu BIM in diesem Webinar.
Jedes Modell besteht aus digitalen Komponenten, die häufig als BIM-Objekte bezeichnet werden. Hinsichtlich ihrer Informationsgenauigkeit lassen sich BIM-Objekte jedoch in der Regel in zwei Kategorien unterteilen:
Generische BIM-Objekte bieten einen Mehrwert durch Angaben zur Geometrie sowie allgemeine Daten zu den Komponenten und ihren Leistungsdaten.
Herstellerspezifische BIM-Objekte stellen hingegen die einzigartigen physikalischen Eigenschaften bestimmter Produkte und zusätzlich weitere wesentliche Daten wie Energieverbrauch, Betriebskosten und Produktlebensdauer dar. Und das alles in einer einzigen Datei.
Generische Objekte können in der Anfangsphase des Designs als Platzhalter für visuelle Ausdrucksformen nützlich sein. Der zunehmende Druck, auf präzise Projekt- und Bauteilinformationen zurückgreifen zu können, führt dazu, dass die generischen Objekte zu einem späteren Zeitpunkt durch herstellerspezifische BIM-Objekte ersetzt werden müssen. Mit anderen Worten: Die Hersteller, die BIM-Objekte bereitstellen, werden letztendlich auch jene sein, die später in der Spezifikation berücksichtigt werden.
Verwaltung und Schutz von Produktdaten
Bevor es BIM gab, mussten die Planer manuell nach Daten suchen. Andererseits müssen die Hersteller sicherstellen, dass jede PDF für jedes einzelne Produkt jährlich – vielleicht sogar vierteljährlich – pro Markt und Sprache zuverlässig und punktgenau aktualisiert wird. Dies führt unweigerlich zu einer riesigen Flut an Daten, die innerhalb des ganzen Unternehmens sowie an alle Planer verteilt werden müssen.
Die Verwaltung all dieser Informationen und die Gewährleistung ihrer Genauigkeit ist unglaublich zeitaufwändig. Und was noch schlimmer ist: die Planer laufen Gefahr, alte PDFs zu erhalten, die Sie mit großer Mühe versucht haben, aus dem Verkehr zu ziehen, oder sie hören Informationen von der Marketing- oder Vertriebsabteilung. Die soeben beschriebene Situation kann leicht zum ineffizienten und frustrierender Auftakt (oder gar zum Abbruch) einer Kundenbeziehung führen.
Herstellerspezifische BIM-Objekte können die durch fehlende oder fehlerhafte Informationen entstehende Frustration beseitigen und das Auswahlverfahren beschleunigen. Yann Lescop, Architekt bei Oeuf de Colomb, legt seine Argumente in unserem E-Book Warum verwenden Planer BIM? so dar:
„BIM-Objekte hoher Qualität ermöglichen es uns, bei der Projektplanung reale Objekte einzusetzen, welche die Standortbedingungen, die Ausführungsspezifikationen und die genauen Abmessungen bereits vor Baubeginn widerspiegeln. Und das Ergebnis? Verbesserte Qualität, höhere Kundenzufriedenheit sowie Zeit- und Kosteneinsparungen. Wenn ein Hersteller keine BIM-Objekte anbietet, werden wir zu einem anderen Hersteller wechseln, der das tut.“
BIM: ein Ausgangspunkt für die Zusammenarbeit
Gut, na also. BIM-Objekte gelten also nicht mehr als „wünschenswert“, sondern werden von den Architekten verlangt – deshalb müssen sie von den Herstellern bereitgestellt werden. Aber wie spielen Sie Ihre digitalen Produktbeschreibungen den Planern zu? Sie müssen die Objekte auf Ihrer Website anbieten und vielleicht sogar in einem Online-Marktplatz für BIM-Objekte veröffentlichen, der von Architekten, Ingenieuren und Baufachleuten aus aller Welt frequentiert wird.
Laut USP-Studien gilt der Online-Marktplatz BIMobject für spezielle BIM-Informationen als erste Wahl unter Architekten. Dies spiegelt sich auch in unseren Zahlen wider, denen zufolge die Anzahl der Neukunden innerhalb eines Jahres um 19,2% anstieg (weitere Statistiken). Abgesehen von den Vermarktungs- und Geschäftsvorteilen dreht sich beim Online-Marktplatz BIMobject alles um den Datenaustausch.
Lassen Sie uns dies an einem Beispiel verdeutlichen:
Hersteller richten ihre „Messestände“ (Marken- und Produkt-Websites) ein und zeigen datenreiche Nachbildungen ihrer physischen Produkte (BIM-Objekte). Architekten, Ingenieure und Innendesigner besuchen den Online-Marktplatz, um sich inspirieren zu lassen oder Produkte zu finden, die den Projektanforderungen entsprechen. Wenn sie etwas finden, das ihnen gefällt, laden sie die BIM-Datei herunter und fügen sie möglicherweise in ein bestimmtes Design ein – oder verwenden sie sogar in mehreren künftigen Designs.
Machen Sie die Planer mit Ihren Marken- und Produktdaten bekannt
Wie bei jedem Marktplatz kann der Anbieter hier bestimmte Taktiken einsetzen, um eine größere Sichtbarkeit zu erzielen oder Besucher davon zu überzeugen, einen zweiten Blick auf das Produkt zu werfen. E-Mail-Kampagnen bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihre Werbung nach Marktsegmenten sortiert zu versenden und gezielte Marketing-E-Mails an ein Publikum zu senden, das bereits Kontakt zu Ihrer Marke hatte. Forbo Flooring hat zum Beispiel kürzlich eine E-Mail, die sich auf den COP26-Gipfel bezog, an seine Zielgruppe auf bimobject.com gesendet und damit großartige Ergebnisse erzielt:
Doch Sie können mit anderen nicht interagieren, wenn diese nichts von Ihrer Existenz wissen. Suchanzeigen helfen Ihnen dabei, bei der Internetsuche an vorderster Stelle zu erscheinen, indem sie Ihre Produkte ganz oben in den relevanten Suchergebnissen auf bimobject.com platzieren.
Daten fördern die Produkt- und Geschäftsintelligenz
Hersteller müssen ihre eigenen Anstrengungen dazu unternehmen, um die Planer zu erreichen, mit ihnen zu interagieren und sie letztendlich zu überzeugen. Doch um ein genaues Verständnis Ihrer Zielgruppe zu erreichen, müssen Sie vor allem Ihre Daten analysieren.
Jeder Klick auf ein Produkt, jedes „Folgen“ und jeder Download erzeugt Daten– Daten, die Sie zur Verbesserung Ihrer Produktleistung und -reichweite verwenden können. Darüber hinaus ermöglicht eine Analyse des Zielgruppenverhaltens es Ihnen, Trends zu erkennen und neue Geschäftsmöglichkeiten zu identifizieren. Radosław Kłoda, Leiter der Investitionsabteilung bei Kanlux, fasst seine praktischen Erfahrungen im Beitrag 7 Fallbeispiele für den geschäftlichen Wert von BIM folgendermaßen zusammen:
„Das Analysetool von BIMobject ist für uns besonders interessant. Es zeigt uns die Anzahl der Dateidownloads für jedes Produkt und das Land, in dem das größte Interesse besteht. Manchmal sind das so exotische Orte wie Kambodscha. Möglicherweise zeigt uns dies den Weg zur Expansion in andere Märkte.“
Daten werden langsam – aber sicher – zum neuen Standard in der Bauindustrie.
Sind Sie neugierig auf die deutschen BIM-Anforderungen für das Bauwesen? Sie fragen sich, wie staatliche Auflagen die Landschaft für Hersteller verändern?
Tauchen Sie ein in unseren Leitfaden und finden Sie die Antworten, nach denen Sie gesucht haben!
GEALAN nutzt BIMobject.com, um ihre Produkte global zu präsentieren. So sind sie Vorreiter digitaler Transformation und vereinfachen den Prozess für alle Beteiligten.
Die Baubranche erfährt 2024 eine bedeutende Revolution – und Digitalisierung und Building Information Modeling (BIM) treiben diesen Wandel voran. Die Fortschritte, die durch BIM entstehen, verändern grundlegend die Planung, Gestaltung und Umsetzung von Bauprojekten. Wir untersuchen die Auswirkungen von BIM, die dadurch entstehenden konkreten Vorteile und warum Bauproduktehersteller ein wichtiger Teil dieser Transformation sind.